Publikationsnummer | GFOR17881 |
Autor | Urban, Sabine; Boehm, Petra |
Titel | |
Reinigung von Halbzeugen und Produkten aus Glas | |
Stichworte | |
Journal | |
Veröffentlichungsjahr | 2016 |
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ISS | |
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Kurzbeschreibung | |
Intrinsische Veränderungen und Verunreinigungen von Glasoberflächen im atmosphärischen Kontakt spielen angesichts gestiegener Anforderungen an Glasprodukte eine immer größere Rolle. Die Zuverlässigkeit von Beschichtungsprozessen und die Langzeitstabilität von Verbunden hängt vom Alterungszustand der Glashalbzeuge ab.
Im bearbeiteten Projekt wurden Gläser als Halbzeuge und Endprodukte untersucht. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag dabei in der optimierten Reinigung zur Verhinderung beschleunigter Glaskorrosion an der Oberfläche. Als Testbedingungen für Alterungs-untersuchungen wurden u.a. PV-Module und darauf aufgebrachte Testgläser natürlich bewittert. Die Untersuchungen zielten darauf ab, Glasalterung in Abhängigkeit von der Bewitterung frühzeitig zu detektieren, notwendige Reinigungszyklen zu ermitteln und Schutz-maßnahmen zu entwickeln und zu beurteilen. Sinnvolle und optimierte Reinigung von installierter Photovoltaik soll den Ertrag und damit die Wirtschaftlichkeit der Anlagen erhalten.
Die im Rahmen des Projekts durchgeführte Glasoberflächenanalytik zeigte, dass neben der Betrachtung mit dem Lichtmikroskop auch Profilometrie- und Rasterkraftmikroskopie-messungen geeignete Methoden zur Beurteilung der Glasoberflächenqualität sind. Diese sind jedoch nur unter relativ großem Zeitaufwand im Labor durchführbar und daher für inline-Systeme nicht geeignet. Bei den mobilen Messmethoden zeigte sich, dass die Ergebnisse nicht mit Labormessungen verglichen werden konnten. Daher wurden Testgläser exponiert und zu Untersuchungen im Labor herangezogen. Zur Beurteilung der Glasober-flächenqualität/Bewitterungszustand oder Verschmutzung an installierter Photovoltaik gibt die Änderung des Wirkungsgrads bzw. der spezifische Ertrag der Anlage eine Aussage wann gereinigt werden muss. Es zeigte sich, dass die Reinigungszyklen stark auf lokale Belastung und besondere Ereignisse angepasst werden müssen. Selbstreinigung von PV-Anlagen kann aber unter Umständen auch durch Regen erfolgen. Verschiedene Reinigungsmethoden waren ähnlich effektiv. Es zeigte sich aber, dass diese auch standortspezifisch anzupassen sind. Es konnte gezeigt werden, dass eine langjährig betriebene PV-Anlage durch Reinigung wieder eine bessere Effizenz hat. Regelmäßig durchgeführte Reinigung stellt immer eine Ertragsmaximierung dar und schützt auf längere Sicht vor frühzeitigen irreversiblen Glasschäden. Im Beobachtungszeitraum von ca. 2 Jahren traten keine dauerhaften Schäden bzw. Oberflächenveränderungen durch Reinigung oder Alterung ohne Reinigung auf. Wasserflecken konnten durch intensive, frühzeitige mechanische Reinigung wieder entfernt werden. Eine neue Erkenntnis dieses Projektes ist, dass erstellte Tiefenprofile zeigen, dass eine Übertragung von Glasschutzmittel für Wirtschaftsglas auf Flachglas möglich ist.
Die Ziele des Vorhabens wurden teilweise erreicht.
Das IGF-Vorhaben 17881 BG der Hüttentechnischen Vereinigung der deutschen Glasindustrie (HVG), Offenbach wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Laufzeit: 01.10.2013-31.03.2016 Forschungsstellen: Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe Institut der Hüttentechnischen Vereinigung der Deutschen Glasindustrie (HVG), Offenbach |
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Mitglieder | 30 € |
Nichtmitglieder | 30 € |
Studenten | 30 € |
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