Das Glasmuseum Grünenplan ist das zentrale Glasmuseum im Weserdistrikt des früheren Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. Die Region wird bis heute durch den Waldreichtum der Höhenzüge des Hils und des Sollings geprägt und zählt zu den klassischen deutschen Glaslandschaften.
Ein ersten Höhepunkt erreichte die Glasherstellung im Hils mit der Gründung der Hütte "Unter dem Hilsborn" durch Franz Seidensticker, dem Schwiegersohn von Hans Greiner, im Jahre 1630. Die archäologischen Untersuchungen dieses Hüttenstandortes förderten nicht nur die Öfen, sondern auch die Wohnbebauung sowie mehrere Depots mit erhaltenen Gläsern, darunter ein große Zahl von Römern, zu Tage. Ergraben wurden zudem Überfälle und Zerstörungen der Hütte in den 1630er Jahren, 40.000 Glashüttenfunde liegen im Archiv.
1667 verlegte Hans Gerhard Seidensticker die Hütte an den "grünen Platz". Hier entwickelte sich der heutige Glasmacherort Grünenplan ab 1744 auf Initiative von Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel. Die Hütte produzierte bis kurz nach 1800 Spiegel und Spiegelglas. Den Brüdern Amelung gelang es, die Produktion bis nach Skandinavien, Russland und nach China zu exportieren.
Das Glasmuseum Grünenplan verfügt über mehrere durch den Braunschweiger Hofglasschneider Johann Balthasar Sang bearbeitete Spiegel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Zeitgleich wurde die Hohl- und Tafelglashütte Schorborn etwas südlicher im braunschweigischen Solling gegründet. Durch mehrere Filiationen erreichte der Betrieb eine bedeutende Leistungsfähigkeit und produzierte ein breites Spektrum an Glasprodukten. Im Zentrum eines 2014/15 durchgeführten Forschungs- und Ausstellungsprojekts zur Glashütte Schorborn steht der Glasmaler und Vergolder Johann Nicolaus Fleischhauer (1732-1803).
Heute wird in Grünenplan das weltweit dünnste Glas hergestellt und der Standort ist ein Technologiekompetenzzentrum der Schott AG.