Die Dorfgemeinschaft von Glashütte lädt Sie ein in den wohl schönsten voll erhaltenen Glasmacherort Europas. Im Herzen des Baruther Urstromtals zwischen Spreewald und Fläming wird seit 1716 Glas produziert. Besucher können im heutigen Museum des Ortes den Glasbläsern über die Schulter schauen und beobachten, wie kunstvolle Glaswaren entstehen. Der historische Werksweiler Glashütte im Herzen des Baruther Urstromtals entwickelte sich seit 1716. In seiner dreihundertjährigen Geschichte entstanden Ofenhallen, Schleiferei, Gasgenerator, Schule, Gasthof, Kegelbahn, Arbeiterhäuser und Glasmachergärten in einer großzügigen Anlage. 1986 als Industrie-Denkmal anerkannt, wurde das Ensemble nach der Wende wiedererweckt. Heute ist »Kunst und Handwerk im Urstromtal« das Motto für eine lebendige Tradition.
Museum in der Neuen Hütte
In der Neuen Hütte von 1861 finden Sie unsere große Ausstellung zur Glashütte selbst. Das „Foyer“ bildet die Hafenstube, hier wurden die Häfen hergestellt, kleine Öfen, in denen das Glasgemenge verarbeitet wurde. Durch die enormen Temperaturen und die zunehmende Verglasung war ihr Verschleiß hoch und deswegen mussten ständig neue Öfen produziert werden. Direkt hinter der Stube erwartet sie ein Raum, den früher keine betriebsfremde Person betreten durfte, weil hier Firmengeheimnisse gehütet wurden. Die Weise, auf die das Glas gefärbt wurde und welche Stoffe dabei Verwendung fanden. Das erfahren Sie in der Gemengekammer, die heute natürlich jedem frei zugänglich ist.
In der Ofen- Halle schließlich erwartet sie unser wohl größtes Ausstellungsstück: Der alte Wannenofen. Als die Produktion der Glashütte 1954 von Lampenschirmen auf Gärballons umgestellt wurde, konnte sich die Glashütte dieser Erfindung, der sie sich fast ein Jahrhundert lang verweigert, nicht länger entziehen. Effizienter aber eben weniger flexibel produzierten hier Arbeiterkolonnen, so genannte Brigaden, arbeitsteilig die Weinbehälter, die in alle Welt exportiert wurden. Hier finden Sie auch unsere Schauglasproduktion, wo jeder Besucher nach der Theorie die Praxis kennen lernen kann.
Seit 2004 können Sie zusätzlich im Obergeschoss die Ausstellung „Lichtblicke“ besuchen. Nachdem es der Glashütte in den 1840er Jahren gelang, mit Hilfe von Schafsknochenasche das erste reine Milchglas herzustellen, begann ihre Blütezeit. Im Fahrwasser der Industrialisierung und der damit einhergehenden Elektrifizierung der Städte produzierte sie Lampenschirme in etlichen Formen und Farben, die überall heiß begeht waren. Die Ausstellung ist genau diesen Schirmen gewidmet.
Im ehemaligen Schleifereigebäude ist die Burger-Ausstellung der Erfindung der Thermosflasche durch Reinhold Burger gewidmet und vermittelt die Bedeutung des Glases für die Wissenschaften.
Museum mit Glasstudio
Das Museum Baruther Glashütte entstand ab 1991 als Projekt des Verein Glashütte e.V. Im Jahr 2000 konnten das Museum in der Neuen Hütte, die Burger-Ausstellung und das Glasstudio eingerichtet werden. Das Museum Baruther Glashütte verfügt schwerpunktmäßig über eine Sammlung von Glasmacherwerkzeugen, Thermosflaschen, Laborinstrumenten sowie Beleuchtungsgläsern und hat das historische Betriebsarchiv der Baruther Glashüttenwerke Alfred Kaiser respektive der Solms’schen Glasfabrik in seiner Verwahrung. Nachlässe, Sammlungen und Deposituren von Flaschen, Trinkgläsern aus der Zeit von 1800-2000 und Studioglas ergänzen den Fundus. Das Museum bemüht sich um die Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes der Manuellen Glasfertigung und betreibt hierzu ein Glasstudio, das mit Designhochschulen Praxisseminare durchführt. Glasdesigner und Glasmacherinnen können sich einmieten. Das Glasstudio im Museum Baruther Glashütte bildet aus. Betreiber von Museum und Glasstudio Baruther Glashütte ist der Museumsverein Glashütte e.V. Er ist Mieter des Landkreises Teltow-Fläming, der Eigentümer des Denkmalensembles Baruther Glashütte ist. Neben dem Museum gibt es im Museumsdorf Baruther Glashütte auch noch eine selbständige „Galerie Packschuppen“.
Auf Initiative des Museum und Glasstudio Baruther Glashütte
wurde die Manuelle Glasfertigung in die Nationale Liste
des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen
Das vielfältige Jahresprogramm finden Sie unter
www.museumsdorf-glashuette.de
www.museum-glashuette.de
www.glas-kultur.de