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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Sammlung historischer Gläser


Schloss Charlottenburg, Berlin
Kronschatz und Silberkammer

Schloss Charlottenburg ist die größte und bedeutendste Schlossanlage der einstigen brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser in Berlin. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitgehend wiederhergestellt bietet das Schloss originalgetreu eingerichtete Räume und Säle, beeindruckende Zimmerfluchten und hochkarätige Kunstsammlungen mit herausragenden Meisterwerken. Das Porzellankabinett und die Schlosskapelle zählen zu den Höhepunkten der prachtvollen barocken Paradeappartements im turmbekrönten, um 1700 entstandenen Alten Schloss. Errichtet wurde dieser zentrale Bau der großen Schlossanlage im Auftrag der geistreichen und kunstsinnigen Königin Sophie Charlotte und ihres Ehemanns Friedrichs I.

Schlossmuseum Oranienburg
Schloss Oranienburg, Silberkammer

Das schönste preußische Schloss um 1700

Das eindrucksvolle Schloss Oranienburg ist einer der bedeutendsten Barockbauten der Mark Brandenburg. Es symbolisiert den Weg des Kurfürstentums Brandenburg zur Königswürde. Der Schlossbau geht zurück auf einen ab 1651 errichteten Landsitz, der für die erste Gemahlin des Großen Kurfürsten, Louise Henriette, errichtet worden war. Die geborene Prinzessin von Oranien-Nassau gab dem Ort „Oranienburg“ auch seinen Namen. König Friedrich I. ließ das Schloss im Andenken an seine Mutter Louise Henriette zum Ende des 17. Jahrhunderts erweitern und prachtvoll ausstatten. Um 1700 galt das Schloss als das schönste unter den preußischen Residenzen. Schloss und Garten erlebten Mitte des 18. Jahrhunderts eine zweite Blütezeit unter dem Prinzen August Wilhelm von Preußen, einem Bruder Friedrichs des Großen.
Das Schlossmuseum Oranienburg präsentiert heute eine Sammlung meisterhafter Kunstwerke, darunter die prächtigen Etagèren in der Porzellankammer. Herausragend sind eine Gruppe von Sitzmöbeln aus Elfenbein, eine Serie von Tapisserien aus der Manufaktur von Pierre Mercier in Berlin, die die Ruhmestaten des Großen Kurfürsten schildern, Skulpturen von François Dieussart sowie plastische Bildwerke des Bildhauers Bartholomeus Eggers.
Zu der außerordentlichen Sammlung an Gemälden gehören u. a. Meisterwerke des großen Flamen Anthonis van Dyck. Einen weiteren glanzvollen Höhepunkt bildet das Silbergewölbe, in dem ausgewählte Beispiele königlichen Prunksilbers und repräsentativer historischer Glaspokale gezeigt werden.

Schloss Schönhausen, Berlin
Meisterwerke der Sammlung Dohna-Schlobitten

Von der königlichen Sommerresidenz zum Zentrum sozialistischer Repräsentation
Das Schloss war von 1740 bis 1797 die Sommerresidenz der preußischen Königin Elisabeth Christine. Herausragend sind die in weiten Teilen noch erhaltenen Raumausstattungen des späten 17. und des 18. Jahrhunderts. Neben dem prächtigen Festsaal und dem eleganten Treppenhaus sind in den Wohn- und Repräsentationsräumen der Monarchin wertvolle Tapeten und kostbare Einrichtungsgegenstände erhalten. Der reich stuckierte Festsaal im ersten Obergeschoss ist die in Berlin einzige im Original erhaltene Raumschöpfung des späten Rokoko.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Schönhausen als zentrales Depot für die sogenannte „Entartete Kunst“ genutzt. Hier lagerten mehrere tausend Kunstwerke, die zuvor von den Nationalsozialisten beschlagnahmt worden waren. Von hier aus wurden die Kunstwerke devisenbringend ins Ausland verkauft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Schloss dem Staatsoberhaupt der DDR, Wilhelm Pieck, als Amtssitz. Unter dem Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht blieb es bis 1964 das oberste Regierungegebäude der DDR. Nach eUmbau zu einem Gästehaus logierten in Schönhausen die hochrangigsten Staatsgäste der DDR-Regierung, wie Leonid Iljitsch Breshnew, Fidel Castro und Michail Gorbatschow. Das Arbeitszimmer Wilhelm Piecks sowie ein Gästeappartement vermitteln heute einen authentischen Eindruck von der Selbstinszenierung der SED-Diktatur.
Sammlung Dohna-Schlobitten in Schloss Schönhausen
Die Familie der Erbauerin des ersten Schlosses, Gräfin Dohna, war über Jahrhunderte eng mit dem preußischen Königshaus verbunden. Bis 1945 hatte die Familie Dohna ihren Hauptsitz auf Schloss Schlobitten in Ostpreußen. Fürst Alexander zu Dohna-Schlobitten konnte kurz vor Ende des Krieges einen bedeutenden Teil des Inventars retten, bevor das Schloss zerstört wurde. Nun wird Schloss Schönhausen die neue Heimat dieser großartigen Sammlung von Kunstwerken aller Gattungen in ihrem über Jahrhunderte gewachsenen Zusammenhang.

Exponate

Die Glassammlung der SPSG umfasst ca. 1.600 historische Pokale, Becher, Karaffen und Flaschen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Einen in Umfang und Qualität außergewöhnlichen Sammlungsbestand bildet das Brandenburgische Glas des 17. und 18. Jahrhunderts aus den historischen Glashütten Potsdam, Drewitz und Zechlin. Zu dieser Bestandsgruppe gehören einzigartige Pokale, Porträtgläser und andere Spitzenwerke europäischer Glaskunst aus der Zeit Friedrichs III./I. und Friedrich Wilhelms I.
Hervorzuheben sind auch die Rubingläser von Johann Kunkel sowie Meisterwerke der Glasschneider Heinrich Friedrich Halter und Gottfried Spiller.
Die historische Glassammlung Wilhelms I. aus dem Speisesaal des Babelsberger Schlosses sowie die außergewöhnlichen Gläser des Historismus aus den dortigen Wohnräumen seiner Schwiegertochter, Kronprinzessin Victoria sind in weiten Teilen erhalten. Die monumentalen Flötengläser und Prunkgefäße galten als Zeugnisse des preußischen Industrie- und Gewerbefleißes.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung liegt auf dem böhmischen Glas der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hierzu zählen u. a. Meisterwerke der Glaskünstlerfamilie Egermann. Auch die Gebrauchsgläser der königlichen und kaiserlichen Tafel aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert bilden einen wichtigen Sammlungsbereich.
Hervorragende Stücke der Sammlung werden im Schloss Charlottenburg (Kronschatz und Silberkammer), in der Silberkammer des Schlosses Oranienburg und im Weinkeller des Schlosses Sanssouci ausgestellt.

Johann Kunckel auf der Pfaueninsel

Die Dauerausstellung zur Geschichte der Pfaueninsel in der Meierei widmet sich seit Sommer 2016 auch dem frühesten Kapitel der Inselgeschichte: von 1686 bis 1688 betrieb der Glasmacher und Alchemist Johann Kunckel (1630-1703) hier ein geheimes Laboratorium. Alchemisten waren begehrt an europäischen Fürstenhöfen, da man sich von ihnen die Umwandlung von unedlen Metallen zu Gold erhoffte. Als der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm Kunckel 1678 an seinen Hof berief und ihm später die Pfaueninsel schenkte, wusste er bereits um die Unmöglichkeit eines solchen Vorhabens. Der Kurfürst wollte vielmehr von dessen Kenntnissen der Kristall- und Farbglasherstellung profitieren. Kunckel war es gelungen, die Technologie der Goldrubinglasherstellung wiederzubeleben und zu vervollkommnen. Sein dem Kurfürsten gewidmetes Buch „Ars Vitraria Experimentalis oder die Vollkommene Glasmacherkunst“ (1679) gilt als erstes Standardwerk der Glastechnologie der Neuzeit und steht am Übergang von der Alchemie zur Naturwissenschaft. Bei Ausgrabungen in den 1970er Jahren wurden Glasscherben sowie Fragmente von Tiegeln und Laborgeräten aus dem schon 1689 zerstörten Laboratorium gefunden. Zusammen mit didaktischem Material über die Glasherstellung und das rote Goldrubinglas dokumentieren diese Bodenfunde in der ehemaligen Futterkammer der Meierei das Wirken Kunckels auf der Pfaueninsel.

Die Meierei auf der Pfaueninsel wurde 1794/95 gleichzeitig mit dem Schloss Pfaueninsel erbaut. Das Äußere des Gebäudes erinnert an eine verfallene Klosterruine. Im Erdgeschoss der Meierei befindet sich ein Stall, in dem Milchkühe untergebracht waren, sowie eine Molkenstube. Der Saal im Obergeschoß ist vom Theatermaler Bartolomeo Verona in neogotischem Stil ausgemalt. In der Meierei erwartet den Besucher eine Ausstellung zur Geschichte der Pfaueninsel, zu der das Kunckelkabinett gehört.

Die Meierei auf der Pfaueninsel beherbergt in einer Ausstellung zur Inselgeschichte das Kunckelkabinett, das über das Wirken des Glasmachers und Alchemisten Johann Kunckel von 1686 bis 1688 auf der Pfaueninsel Auskunft gibt. Dort gibt es Informationen zu den Ausgrabungen an der Stelle der Kunckelhütte auf der Pfaueninsel. In einer Schubladenvitrine im Kunckelkabinett werden die Ausgrabungsfunde gezeigt, die an der Stelle von Kunckels Glaslaboratorium ans Licht gebracht wurden,



Spiller, Gottfried: Becher mit Darstellung der vier Jahreszeiten, der Sommer, Potsdam, um 1700
Zechliner Hütte: Pokal, Birnenpokal mit Diana und Bacchus, um 1740
Glaspokal, Wappen und Monogramm Kurfürst Friedrich III. und Schwarzer Adlerorden, um 1700
Heinrich Friedrich Halter, Pokal mit dem Bildnis Friedrichs I. und dem Berliner Schloss, um 1710
Farbige Glasvasen im Stibadium des Paradiesgartens, Park Sanssouci, Potsdam
Informationen zu den Ausgrabungen an der Stelle der Kunckelhütte auf der Pfaueninsel
Ausgrabungsfunde die an der Stelle von Kunckels Glaslaboratorium ans Licht gebracht wurden, hier Scherben von farbigen Gläsern
Auswahl von Flaschenbruchstücken und eine Kiste voller kleiner rundlicher Gebilde, die vermutlich als Stöpsel gedient haben
Fragmente von Destillier-Helmen (Alembics) und Glasreste in den Versuchstiegeln verweisen auf Kunckels intensive Beschäftigung mit der Chemie
Im Schloss auf der Pfaueninsel sind diese Koppchen aus Rubinglas ausgestellt
Sturzbecher mit der Büste eines Mönches, Rubinglas, Potsdam, 1730-1735

Publikationen

Evers, Susanne: Luxusglas und Königswürde um 1700, in: Kronschatz und Silberkammer der Hohenzollern, München/Berlin 2010, S. 102-115, € 19,90