Die Glassammlung des Bröhan-Museums umfasst knapp 700 Objekte internationaler Glaskünstler und -hersteller des Zeitraums 1889-1939, vom Jugendstil bis zum Art Deco und Funktionalismus. Im Jahr 2010 konnte ein umfangreicher Bestandskatalog der kompletten Glassammlung vorgelegt werden: „Glaskunst. 1889-1939“, Bd. VII in der Reihe der Bestandskataloge des Bröhan-Museums, hrsg. von Margrit Bröhan und Claudia Kanowski, bearb. von Claudia Kanowski, Dedo von Kerssenbrock-Krosigk, Sandra König, Sigrid Melchior, Xenia Riemann, Fotos: Martin Adam, Berlin, 712 Seiten, ca. 700 Gläser, alle in Farbe abgebildet.
Innerhalb der Sammlung bilden die in Böhmen gefertigten Gläser einen wichtigen Schwerpunkt, so zum Beispiel die irisierten, schillernd leuchtenden Gefäße der Firma Joh. Lötz Wwe. aus Südböhmen, die raffiniert veredelten Vasen und Schalen aus Nordböhmen oder die Gläser aus den sog. „Seltenen Erden“ der Karlsbader Firma Ludwig Moser & Söhne. Meisterwerke des französischen Art Nouveau und Art Deco stellen die Überfanggläser der Firmen Emile Gallé und Daum Frères sowie die massiven, geschliffenen oder sogar gemeißelten Arbeiten von Aristide Colotte, Maurice Marinot und André Thuret dar. Aus Schweden stammen die originell gravierten Gläser der Firma Orrefors. Deutschland und Schlesien sind mit vielfältigsten Gläsern repräsentiert: mit schlichten Formgläsern der deutschen Reformkünstler Peter Behrens und Richard Riemerschmid, Schliff- und Schnittgläsern von Wilhelm von Eiff und der Stuttgarter Kunstgewerbeschule, zart bemalten Objekten der Glasfachschule Zwiesel, farbig dekorierten Gläsern der schlesischen Josephinenhütte sowie luftig gravierten Modellen der Firma Süssmuth. Auch funktionale, dekorlose Entwürfe von Wilhelm Wagenfeld für die Jenaer Glaswerke und die Vereinigten Lausitzer Glaswerke (VLG) sind in der Sammlung vertreten.