Die Glassammlung
Dank der Beschreibungen des großherzoglichen Hofbibliotheks-Sekretärs Walther ist im Jahre 1844 ein bedeutender Bestand erfasst. Dazu gehören vor allem emailbemalte Gläser, geschnittenes Glas, venezianische Fadengläser und Rubinglas. Sie stammen aus dem alten Besitz der Landgrafen und späteren Großherzöge von Hessen-Darmstadt. Hinzu kamen im Jahre 1805 zahlreiche Gläser aus der Erbschaft des Kölner Sammlers Baron Hüpsch an den Landgrafen Ludwig X. Weitere größere Sammlungszuwächse sind im 20. Jahrhundert zu verzeichnen. 1930 wurde das Großherzogliche Gewerbemuseum nach fast hundertjährigem Bestehen aufgelöst und die Bestände dem Hessischen Landesmuseum überwiesen. Im Zuge der Ausstellung 1935 „Deutsches Glas. Zweitausend Jahre Glasveredlung“ und danach wurden durch gezielte Ankäufe Lücken im Bestand geschlossen. Heute besitzt das Hessische Landesmuseum rund 620 nachantike Gläser. 50 der wichtigsten Stücke sind in der neu gestalteten Dauerausstellung zu sehen. Ebenso verfügt das Haus über eine der umfangreichsten Sammlungen von Glasgemälden weltweit. Sie dokumentiert mit etwa 450 Exemplaren 1200 Jahre Glasgeschichte, angefangen beim „Lorscher Kopf (Ende 9. Jh.) über die Scheiben aus St. Peter zu Wimpfen (13. Jh.) bis hin zu Jan Thorn Prikker und Johannes Schreiter. Eine Auswahl der bedeutendsten Exponate ist in verschiedenen Abteilungen des Museums zu besichtigen.