„Ja, in Hollstein und Mecklenburg wird fast nichts als Asche und gar wenig Sand zum Glas gebraucht“. Das Herzstück der Sammlung des Museums des Kreises Plön ist norddeutsches Glas. Holsteinische Hüttenfunde des 16. – 18. Jahrhunderts und Gebrauchsglas, das im 18. und 19. Jahrhundert in Schleswig-Holstein benutzt wurde, werden präsentiert. Seit 1575 kamen Glasmacher aus Hessen und Südniedersachsen nach Holstein, da hier das für die Glasherstellung notwendige Rohmaterial, vor allem Buchenholz, noch reichlich vorhanden war. Gleichzeitig waren die Gutsbesitzer bestrebt, ihre Hoffelder auf Kosten des Waldes auszuweiten. In der Region entstanden eine Vielzahl von Waldglashütten. Dort wurden beispielsweise Flaschen, Gläser und Gefäße hergestellt. Besonderheiten wie „Trüffelflaschen“, „Glassiegel“ oder „Gniedelsteine“ werden in der Ausstellung gezeigt und erklärt. Das Glashüttenmodell zeigt anschaulich, wie Fensterglas und Flaschen hergestellt wurden. Vorgestellt wird auch der wohl berühmteste, um 1638 im Kirchspiel Plön geborene Glasmacher und Alchimist des 17. Jahrhunderts: Johann Kunckel. Er schrieb nicht nur das erste Buch über die „Vollkommene Glasmacherkunst“ in deutscher Sprache, sondern gilt auch als ein Erfinder des Goldrubinglases, welches besonders im Barock sehr beliebt war. Aus seiner Feder stammt das einleitende Zitat.
Einmal im Jahr, immer am ersten Sonntag im Juni von 10 bis 13 Uhr, findet auf dem Museumsvorplatz das Internationale Glas- und Flaschensammlertreffen statt. Wie der Name schon sagt, treffen sich hier Glassammler aus aller Welt um sich über ihre Sammlung auszutauschen, Glas zu verkaufen oder zu tauschen und sich weiterzubilden.