Für den Glasschmelzprozess werden große Energiemengen bei relativ hohen Prozesstemperaturen benötigt. Um diese Energie möglichst rationell zu verwenden, werden Regeneratoren zur Wärmerückgewinnung eingesetzt. Mit modernen Regeneratoren gelingt es 50 - 75 % der in den heißen Abgasen enthaltenen Enthalpie wieder in das System zurückzuführen, d. h. einzusparen. Auf der anderen Seite tragen die Ausgaben für das hochwertige Wärmespeichermaterial wesentlich zu den gesamten Investitionskosten einer Anlage bei, so dass eine optimale Auslegung der Regeneratoren für den wirtschaftlichen Betrieb wichtig ist.
Bei der HVG wurde deshalb ein Rechenprogramm zur Simulation des wärmetechnischen Verhaltens eines Regenerators an einer Glasschmelzwanne entwickelt. Damit lassen sich nicht nur die Wärme- und Gasströme mit den zugehörigen Temperaturen im Regenerator selbst berechnen, sondern auch die Verbrennungsvorgänge und der Wärmeaustausch im Oberofen und zwar in Abhängigkeit vom Durchsatz, der Brennstoffmenge, dem Scherbengehalt usw.
Das Rechenschema sieht dabei so aus, dass von einem möglichst durch Betriebserfahrung gesicherten Referenzzustand ausgehend verschiedene Varianten des Regenerators oder der Betriebsbedingungen berechnet werden können, um die resultierenden Änderungen im Energieverbrauch oder auch in den Temperaturen und Wärmeströmen zu ermitteln.
Im Programmpaket ist ein Modul zur Modellierung von Alterungsvorgängen (Ablagerung von Natriumsulfat in bestimmten Zonen des Regenerators) enthalten, das von der TNO (Eindhoven) erstellt wurde.
Die Daten für die Berechnung werden von der HVG mit einem Fragebogen zum Regenerator erfasst. Alternativ dazu kann auch eine Lizenz des Programms erworben werden.
Temperaturverlauf und prognostizierte Ablagerungsdicke im Regenerator